Ein Webshop soll das Verpflegungsangebot der SV Group in Krankenhäusern ergänzen. Wie am Krankenhaus St.-Adolf-Stift in Reinbek.
Die SV Group betreibt Betriebsrestaurants und Mensen in der Schweiz, in Deutschland und in Österreich, ebenso Krankenhaus-, Reha-Klinik- und Seniorenheim-Gastronomie an verschiedenen Standorten. So auch am Krankenhaus St.Adolf-Stift in Reinbek. Dort hat das Unternehmen nun einen Webshop installiert. Ein Webshop an sich ist inzwischen nichts Außergewöhnliches, dieser jedoch hat ein paar Besonderheiten.
Zum einen richtet er sich an die Mitarbeiter des Krankenhauses, zum anderen an die Patienten und deren Angehörige. Für die Patienten soll er eine Ergänzung des Verpflegungsangebotes sein, das durch die SV Group im Krankenhaus realisiert wird. Die Patienten können sich zu jeder Mahlzeit zusätzliche Artikel mit auf das Essenstablett bestellen. Sie können bestimmen, ob sie morgens zum Beispiel die Zeitung haben möchten, mittags beispielsweise einen Schokoriegel oder abends einen Softdrink. Damit sie von diesem Angebot wissen, finden die Patienten einen QR-Code auf der Speisekarte, die ihnen bei ihrer Hospitalisierung ausgehändigt wird, und erhalten in regelmäßigen Abständen Info-Flyer auf dem Essenstablett. „Wir wollen die Versorgung der Patienten mit Zusatzartikeln über die 1.000 Essen hinaus, die pro Tag ausgegeben werden, und jenseits der Regelleistung attraktiver gestalten“, sagt Markus Wessel, Digitalexperte bei der
SV Group und Leiter des Projektes. Der Bestellprozess läuft wie folgt ab: Die Patienten scannen erwähnten QR-Code mit dem Tablet oder dem Handy und werden über den Browser des mobilen Gerätes auf den Webshop geleitet (der Download einer App ist nicht notwendig). Hier wählen sie die Produkte, die sie bestellen möchten, legen sie in den Warenkorb, geben die Station, Name und Zimmernummer ein und bezahlen online via Google Pay, Apple Pay oder Paypal. Das hinter dem Webshop liegende System schickt die Info über die Bestellung in die Küche, dort erscheint sie auf der Bandbestückungsliste. Die Produkte werden von einem Mitarbeiter ans Band gebracht, dem Tablett beigelegt und gelangen über das Speisenverteilsystem zu den Patienten. Wichtig bei den Abläufen ist, dass die Bestellungen bis 5.30 Uhr in der Küche eingehen, dann werden sie am selben Tag abgearbeitet.
Kioskartikel und Gerichte to go
Das Bestellprozedere für die Mitarbeiter und die Angehörigen läuft ähnlich: Auch hier wird der QR-Code gescannt und die gekauften Waren von den Küchenmitarbeitern bereitgestellt. Ausgegeben werden sie jedoch von den Mitarbeitern des Cafés im Krankenhaus, das ebenfalls von der SV Group betrieben wird. Die Besteller erhalten direkt nach der Bestellung eine dreistellige Bestellnummer inkl. QR-Code als Bestellbestätigung; ist dieser grün hinterlegt, ist die Bestellung während der Öffnungszeiten des Cafés – aktuell Montag bis Freitag von 8 bis 15 Uhr, am Wochenende von 10 bis 15 Uhr – abholbereit. Dort wird die Bestellbestätigung vorgezeigt, und der Kunde kann seine Ware in Empfang nehmen. Wenn aus Versehen das Browserfenster geschlossen wurde, wird die Bestellbestätigung automatisch auch per Mail zugeschickt.
Im Angebot des Webshops sind neben Kioskartikeln auch verschiedene To-go-Gerichte und Snacks, die in der Krankenhausküche per Cook & Chill zubereitet und abgepackt werden, beispielsweise Kartoffelsalat mit Würstchen, kleine Kuchen oder Gerichte im Weckglas wie veganes Chili, Currywurst oder Putencurry – natürlich auch geeignet zum Mitnehmen nach Hause. Grundsätzlich sind dies alles unkritische Gerichte, die auch Standzeiten aushalten. Hinterlegt sind natürlich auch enthaltene Zusatzstoffe und Allergene der Produkte und Gerichte. Via Webshop können auch Geschenkboxen erworben werden; gern genommen von Patienten als Präsent an die Stationsmitarbeiter bei der Entlassung aus dem Krankenhaus.
Die digitale Plattform, die sich hinter dem Webshop befindet, kommt von So Use, einem Softwareunternehmen, das Lösungen für Gastronomie und Hotellerie entwickelt. Noch ist der Webshop des Krankenhauses ein Pilotprojekt, doch weitere Krankenhäuser, für deren Versorgung die SV Group zuständig ist, haben bereits ebenfalls Interesse an einem solchen Angebot bekundet.
Fotos: Shutterstock, Markus Wessel