Die Bistros und Cafés in den Betriebskantinen sind im Aufwind. Für Aryzta Food Solutions ein willkommener Trend. Das Unternehmen will hier weiter expandieren. Immer mehr Mitarbeiter von Unternehmen genießen die Freiheit, in der Kantine beziehungsweise im angrenzenden Bistro oder in der Coffee-Bar (Arbeits-) Zeit zu verbringen und sich dann zu verpflegen, wann es für sie passt. Wichtig ist ein professionelles und vielseitiges Backwaren-Angebot.
EIN GANZTÄGIGES ANGEBOT LOCKT DIE GÄSTE
Dass Aryzta Food Solutions (vormals Hiestand & Suhr) in der Gemeinschaftsverpflegung, und hier vor allem in der Betriebsgastronomie, einiges zu bieten hat, wollten die Verantwortlichen unter Beweis stellen und luden CC in eine Vorzeige-Kantine, betrieben von Aramark, ein. Leider darf sie an dieser Stelle aus Gründen der Diskretion nicht genannt werden. Doch so viel: Sie befindet sich in Eschborn bei Frankfurt am Main und versorgt rund 2.300 Mitarbeiter. Im Schnitt sind 1.700 im Hause, von denen wiederum 1.550 das Restaurant besuchen; das sind mehr als 90 Prozent der durchschnittlich anwesenden Belegschaft. Eine Quote, die sich sehen lassen kann. Vielleicht wird in den kommenden Wochen die 100-Prozent-Marke erreicht, denn der gesamte Restaurant-Bereich wurde in den hessischen Sommerferien komplett umgebaut und einer Modernisierung unterzogen. Auch das vom Restaurant getrennte, großräumige Bistro wurde rundum erneuert und präsentiert sich im neuen Design. Darüber freuen sich Gerald Hübner, Commercial Director, und Kai Rohde, Head of Key Account Management bei Aryzta Deutschland besonders.Denn in den Glas-Vitrinen am Verkaufstresen werden die unterschiedlichen, veredelten Produkte von Aryzta Food Solutions so in Szene gesetzt, dass sie dem Gast Lust auf mehr machen. Das Bistro-Angebot kommt vor allem dem Trend nach Ganztages-Verpflegung entgegen. Nicht mehr nur das Mittagessen steht im Mittelpunkt. Es fängt bereits mit dem Frühstück an. Zwar noch keine Selbstverständlichkeit im Business-Catering, aber rasant im Kommen. Nicht wenige Mitarbeiter frühstücken gar nicht mehr zu Hause, sondern verlegen die erste Mahlzeit des Tages ins Büro. „Die Betriebsgastronomie hat sich in den letzten Jahren stark verändert. So sind aktuell sehr individuelle und persönliche Konzepte gefragt. Das merkt man auch bei den Gerichten. In unserem Bistro bieten wir ein tageszeitenabhängiges Speisenangebot an, das vom Morgen bis in den frühen Abend reicht“, bestätigt Claudia G. Thurnhofer, die gemeinsam mit Kathleen Klotte die Betriebsleitung vor Ort innehat. Das Mittagessen leide darunter nicht. „Es gehen genauso viele Essen raus wie früher“. Das Bistro-Geschäft kommt also on top. Genauso wie der Einkauf während, aber auch nach der Arbeit im angrenzenden C-Store. Im Bistro selbst kann nach Feierabend noch frisches Brot geordert und mit nach Hause genommen werden.
PRODUKTE LASSEN RAUM FÜR KREATIVITÄT
Das Bistro ist aber auch kein Selbstläufer. Mit einem 08/15-Angebot lässt sich hier kein Gast mehr abspeisen. „Die Ansprüche der Gäste sind deutlich gewachsen“, sagt Betriebsleiterin Thurnhofer. Es sei schon wichtig, die Gäste mit Innovationen in Snacklaune zu halten. Dem könne man mit den Hiestand-Produkten von Aryzta Food Solutions gerecht werden, so die Kollegin, Betriebsleiterin Kathleen Klotte. Wichtig sei, dass den Köchen noch kreativer Spielraum bleibt und die Backwaren individuell veredelt werden können, um eigene Akzente zu setzen.
Professionelle Schulungen in hauseigenen Bake Off Academies, beispielsweise in den Produktionsstätten in Gerolzhofen oder Berlin, sorgen dafür, dass der Qualitätsstandard erhalten bleibt. „Wir kommen aber auch in die Unternehmen und schulen vor Ort“, erläutert Hübner.
Die Schulungen sind ein wichtiger Teil des Full-Service-Angebots von Aryzta. Genauso wie das Logistik-Konzept. Mit mehr als 130 eigenen Tiefkühlfahrzeugen beliefert das Unternehmen seine Kunden aus bundesweit sechs Logistikzentren. Ein großer Vorteil gegenüber so manchem Wettbewerber, der auf Fremdlogistiker zurückgreifen muss. Aryzta Food Solutions liefert nach eigenen Angaben innerhalb von 24 Stunden nach Bestelleingang. Die Order kommt übrigens immer öfter online – vor allem außerhalb der Geschäftszeiten. Natürlich gibt es auch noch das Call-Center, das Bestellungen entgegennimmt. Nur sehr selten erreicht das Unternehmen noch eine Bestellung per Fax.
Aus rund 1.600 Produkten können die Kunden wählen. Auch regionale Bedürfnisse, die gerade bei Brot und Backwaren nicht unerheblich sind, werden berücksichtigt. Individuelle, kundenspezifische Wunsch-Produkte und -Sortimente kommen noch dazu. So auch im Aramark-Betriebsrestaurant in Frankfurt-Eschborn. Hier haben die Gäste mehr Auswahl als bei so manchem Bäcker. Beispiele: Maxi Butter-Gipfel, Nuss-Nougatcreme Gipfel, Butter Croissant mit Marzipanfüllung, Apfel Plunder, Pekannusstasche mit Ahornsirup, Filly Vanilli- Donut, Sennerfladen, Pyramide-Waldkorn, Singlette dunkel mit Körnern, Bio- Roggenbrötchen, Rondo-Rustico, Panini-Sesam-Nigellasaat oder Focaccia-Tomate.
ARYZTA STÖSST LOGISTISCH DERZEIT AN SEINE GRENZEN
Aramark ist nicht der einzige große Caterer, der auf der Kundenliste von Aryzta steht. „Von den Top-Ten Contract-Caterern beliefern wir sieben“, erläutert Kai Rohde. Gerald Hübner ergänzt: „…und das Geschäft ist noch ausbaubar, daran arbeiten wir derzeit intensiv“. Aryzta könnte jetzt schon mehr liefern, aber logistisch stößt das Unternehmen derzeit an seine Grenzen. Nicht, weil LKWs fehlen, sondern vielmehr weil es an Fahrern mangelt, die händeringend gesucht werden. „Catering ist der Wachstumsmarkt für uns“, sagt Key Accounter Rohde. Nicht nur die Caterer seien hier interessant, sondern auch Selbstversorger. Das Care-Catering hat das Unternehmen ebenfalls im Visier. Im Hotel- und Event-Catering ist Aryzta vor allem mit der Marke Coupe de pates vertreten. Sie lässt den Köchen und Patissiers noch mehr Kreativitäts-Spielraum.
Hübner will den GV- und Catering-Umsatzanteil am Gesamtumsatz von derzeit 20 auf 25 Prozent bis Ende 2019 steigern. Gerne will Aryzta am Chilled-Food-Trend im Catering partizipieren und übernimmt die Lieferung für Unternehmen, die Frische-Produkte in den Catering-Markt bringen wollen. Deshalb werden Fahrzeuge aus dem eigenen Fuhrpark zunehmend mit einem Zwei-Kammer-System ausgestattet. Zurzeit sind es 42 Fahrzeuge, die über eine Zweikammertechnik verfügen. Jetzt müssen nur noch Fahrer gefunden werden, die die Ware zum Kunden bringen. Auch die Industrie kann also ein Lied vom Fachkräftemangel singen. (Foto: Aryzta)
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